Montag, 28. Februar 2022

Wenn man von weitem schon den Regenbogen sieht

Fin - die Liebe unseres Lebens

Wenn man von weitem schon den Regenbogen sieht - sehen ja, bewundern ja - aber nicht wollen, dass sein Ende bei uns hernieder geht und die Tür zu ihm geöffnet wird. 

Fin mit ihm fing die Liebe zu dieser bezaubernden Rasse "Pyrenäenberghund" an - Fin für uns der Inbegriff eines Familienhundes, eines Begleiters, eines Beschützers - einfach die Liebe unseres Lebens.

Ja, wir könnten es machen wie es manch einer tut - wir könnten stillschweigen, nichts erwähnen, einfach so tun als wäre nichts - er ist doch nur ein Hund.

Nein verdammt nochmal - er und auch alle anderen bei uns lebenden Hunde sind nicht "nur Hunde" - sie sind Familie und jeder für sich ist die Liebe unseres Lebens.

Warum ich das schreibe, weil es nun einmal zum Leben mit Hunden dazugehört - leider gibt es nicht nur die Sonnentage - es gibt auch die grauen Wolken - die, erst sind sie weit weg und dann kommen sie immer näher und näher. Man hört und liest so viel - ja die anderen, die werden krank und müssen gehen. Aber unsere, unsere doch nicht - wir verdrängen und leben, genießen und wollen es nicht wahr haben. 

Doch das Leben ist nicht immer so einfach und auch nicht immer rosarot.

Fin war nie krank. Wir hätten so gern von ihm Nachwuchs gehabt - er wurde gründlich untersucht und war organisch auch vollkommen dazu in der Lage - eigentlich hätte es klappen müssen. Müssen tut es aber nicht - es kann und das tat es nicht. Einmal hat Fin gedeckt - nur ein einziges Mal seine Rudelchefin die Ivy - einmal und das hat leider nicht gefruchtet. Wer weiß warum - es sollte vielleicht nicht sein. So gibt es leider niemand, der Fin seine Gene weitertragen kann.

Wie gesagt Fin war nie krank - immer voll da, lieb und machte so viele Leute glücklich - OK, nein nicht machte - er macht es immer noch - denn Fin ist noch da und, dass hoffentlich noch so lange, wie Fin es für richtig hält.

Wir bemerkten schon eine Weile, dass Fin ab und an mal humpelte - klar, da gab es wieder mal eine Rauferei zwischen Cooper und ihm. Cooper wollte bestimmt wieder die "Weltherrschaft" erlangen und Fin hielt dagegen - bei den Jungs ist er der Boss.

Das Humpeln verging - er lief normal und dann wieder und immer mal wieder kam das Humpeln. Verdrängen hilft - vertreten, falsch gelegen, umgeknickt... man kann sich so viele Dinge dafür einreden.

Immer, wenn wieder mal so ein Tag war wo wir sagten - jetzt geht´s aber zum Tierarzt - wir lassen es klären - kam der prüfende Blick - aber er humpelt ja gar nicht mehr - er rennt, springt und tobt rum. OK bestimmt nur vertreten.

Scheiße nicht vertreten.

Vor ungefähr 3 Wochen sind wir zum Tierarzt - gleich bei uns in der Nähe - wir lassen es mal abklären. Der Doc war zuversichtlich - kurz geschaut - nein, röntgen brauchen wir mal noch nicht, Schmerzmittel und wir schauen mal.

Es tat uns gut, er malte keine schwarzen Wolken auf unseren so rosaroten Himmel.

Fin mag das Schmerzmittel nicht - es schmeckt nicht.

Mittlerweile haben wir Welpen unsere Welt ist voll von Mamamilch, Wurfbox säubern, Zwergis hüten und schauen, dass alle wachsen und gedeihen und einfach nur das neu entstandene Leben genießen. Aber wie heißt es immer - "Leben kommt und Leben geht".

Fin humpelt und schont seinen rechten Hinterlauf - er hebt ihn an und läuft immer mehr auf drei Beinen - Scheiße wir müssen zum Tierarzt unseres Vertrauens - wir müssen ihn röntgen lassen. Bestimmt hat er sich was gerissen oder angebrochen oder, oder, oder - aber doch nicht das.

Was ist das - das ist Krebs - dieser Scheiß Krebs - er spielte bis jetzt nie eine Rolle in unserem Leben. Haben wir es verdrängt?

Fin wurde geröntgt - er war so lieb 

Der Tierarzt sah sofort, dass am rechten Hinterlauf am Knie was nicht stimmen kann. Der Knochen löchert sich.

Es wurde Blut untersucht - zum Glück sind seine Blutwerte OK.

Unser Schatz bekommt Schmerzmittel und wird in vier Wochen noch einmal geröntgt um zu schauen, wie sich der Krebs entwickelt hat.

Fin feiert, und das würden wir uns so sehr wünschen am 21. April 2022, seinen 10. Geburtstag.

Fin ist jetzt fast 10 Jahre alt - nein, wir werden nichts rausstanzen lassen um zu schauen, was es genau ist - keine OP, keine Amputation, keine Chemo oder irgend etwas, was unserem Fin seine "kurze" Zeit nicht mehr lebenswert machen würde. Was würde es uns bringen, Fin mit drei Beinen, Fin ständig zur Tierklinik um irgendwas zu machen. 

Wir haben Fin und auch unseren anderen Hunden ein Versprechen gegeben - so lange es geht sollen sie ein lebenswertes Leben führen, ein Leben ohne Leid und ohne Schmerz.

Fin wird nicht eingeengt, Fin darf draußen mit den anderen sein, darf hinter Vögeln herrennen, mit Cooper toben und ihn davon abhalten sich einen der drei Futternäpfe zu nähern - Fin darf alles, alles was er kann und möchte.

die Liebe unseres Lebens - Fin

Er mag es in der Sonne zu liegen, mag drinnen einen extra Ochsenziemer naschen, mag auf die Couch - auch wenn gerade die Zwergis da sind. Ja, Fin darf, wenn er möchte zu den Zwergis - Sissi lässt ihren großen Freund Fin zu ihren Babies. Fin darf leben.

Fin besucht die Zwergis

Warum schreibe ich das - ich schreibe es, weil ich es möchte und weil ich später einmal meine Gedanken lesen möchte - Fin ist da und wird immer da sein. Fin unsere erste große Pyriliebe.

Wir könnten jetzt alles tun, zwei, drei Meinungen einholen, dies und das versuchen, Wir könnten Dinge kaufen, wo der eine oder andere sagt/schreibt, dass würde helfen. Wir haben uns entschieden - wir kaufen Dinge, ja - wir kaufen seine geliebten Ochsenziemer, seine geliebten Wiener Würstchen - alles auf was er Lust und Appetit hat bekommt er.

Und, sollte irgendwann - hoffentlich nicht so zeitig, der Regenbogen sein Ende auf unser Grundstück neigen und das Tor zur Regenbogenbrücke sich für ihn öffnen - ja dann, werden wir alles tun, damit Fin einen würdigen und leichten Weg hinüber hat. 

Bis dahin werden wir mit ihm leben, als gäbe es diesen verdammten Krebs nicht.

Drückt uns die Daumen, dass Fin - der Liebling aller - noch viele glückliche Momente und Monate hier bei und mit uns erleben darf.

Jede Sekunde ist kostbar